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WM: Anja Fischer gewinnt Silber und Bronze

Weltmeisterschaften der Sportschützen: Anja Fischer ist im Target Sprint erfolgreich

Das Podest in der Mixed-Staffel (v.l.): Dominik Hermle und Anja Fischer (Deutschland 2), Jacob Hofmann und Kerstin Schmid (Deutschland 1) und Giovanni Pezzi und Claudia Lercher (Italien 1) (Foto: Veranstalter)

Kairo/Mengen

Die Mengenerin Anja Fischer, die für die Schützengilde Ennetach startet, hat bei den Weltmeisterschaften der Sportschützen in Kairo/Ägypten zwei Medaillen im Target Sprint gewonnen.

Die Doktorandin der Physik an der Uniklinik Tübingen, die kurz vor dem Abschluss steht bereitete sich seit Januar sehr hart und gezielt auf den Saisonhöhepunkt vor. Bei den Frauen kamen Kerstin Schmidt und Anja Fischer als Zweite und Dritte hinter der Italienerin Claudia Lercher ins Ziel und sicherten sich so Silber und Bronze. Das Einzel entschied sich erst beim zweiten und letzten Schießdurchgang. Die Italienerin Claudia Lercher traf am besten, während die zuvor nahezu gleichauf liegenden Deutschen Kerstin Schmid und Anja Fischer Probleme hatten, möglichst schnell die fünf Klappscheiben mit dem Luftgewehr zu treffen. Anja Fischer musste insgesamt sechs Mal nachladen, einmal weniger und sie hätte sich Silber umhängen dürfen.

„Ich bin nach der langen Saison schon zufrieden“, meinte Schmidt. Und Anja Fischer ergänzte: „Mit dem Laufen bin ich zufrieden, mit dem ersten Schießen nicht, da bin ich wohl zu schnell angegangen. Ich wollte mich von der Italienerin nicht unterbuttern lassen, hätte aber nicht gedacht, dass sie ein solches Tempo vorlegt.“ Insgesamt freute sich die Mengenerin sehr über die Leistung bei der WM: „Die Anlage ist schön, und ich finde es auch immer toll, wenn wir mit den Schützen unterwegs sind, weil wir uns dann auch deren Wettbewerbe anschauen können.“

Am Samstag fand der Team-Mixed Wettbewerb statt. Klare Favoriten waren die Italiener, da sie mit Claudia Lercher bei den Frauen und Giovanni Pezzi bei den Männern auch die beiden Einzelweltmeister vom Vortag am Start hatten. Am Ende jubelte aber die deutsche Abordnung auf dem Kunstrasenplatz hinter der Bogenhalle, denn es gab einen nie gefährdeten deutschen Doppelsieg. Kerstin Schmidt und Jacob Hofmann, die am Vortag Silber und Bronze im Einzel gewonnen hatten, siegten mit 7:35,85 Minuten vor Anja Fischer und Dominik Hermle, die in 7:44,44 Minuten 8,59 Sekunden nach den Siegern die Ziellinie überquerten. „Wir hatten auf der Runde unseren Freiraum und haben unser Ziel realisiert“, meinte Hofmann nach seinem ersten Titel, während es für Schmidt schon Weltmeisterschaftsgold Nummer fünf war.

Mit einem beherzten 400-Meter-Sprint und einer sehr starken Schießanlage hatte Anja Fischer Deutschland II in Führung gebracht, die Dominic Hermle jedoch nach dem Wechsel mit seiner Schießanlage vergab. „Ich verstehe es nicht, schon die ganze Saison habe ich Probleme mit dem ersten Schießen“, sagte der Denkinger. Schmidt und Hofmann blieben hingegen bei ihren jeweils zwei Schießen sehr zielsicher, hatten ihre fünf Klappscheiben schnell getroffen und liefen so locker als Erste ins Ziel. Da die Italiener – speziell Vortagessiegerin Claudia Lercher – große Probleme hatten und Fischer und Hermle sicher mit dem Luftgewehr waren, liefen auch sie ungefährdet zu Silber. „Man freut sich über eine Silbermedaille mehr nach einer guten Leistung“, meinte die seit dem 1. Oktober mit dem Sportschützen Bernd Fränkle verheiratete Fischer, die vor allem mit dem Blick auf ihr Schießen und dass sie keinen einzigen Nachlader benötigt hatte sehr zufrieden sein.

SZ-Saulgau: 21.10.2022