Doch zunächst hoffen Lukas und Nicolas Krauß auf die Rückkehr zur Normalität.
Die seit nun mehr als einem Jahr währende Coronapandemie hat Auswirkungen auf den Sport, vor allem im Amateurbereich und in Sportarten, die nicht im Fokus der Öffentlichkeit stehen wie der Fußball. Zwar müssen die Profis in leeren Stadien spielen, können aber zumindest einigermaßen geregelt ihrem Beruf nachgehen. Anders verhält es sich da beispielsweise mit Amateuren, wie den Schützen. Ein Beispiel, oder besser gesagt zwei, wie die Coronapandemie Auswirkungen auf den Jugendsport zeigt, liefern die Ennetacher Jungschützen Nikolas Krauss und Lukas Krauss. Die beiden 14 Jahre alten Drillingsbrüder – zur Familie gehört noch eine Schwester – mussten in den vergangenen Monaten auf ihren Sport nahezu komplett verzichten.
Dennoch waren Nikolas und Lukas nicht untätig. „Wir haben die Zeit genutzt, um mehrmals wöchentlich Haltetraining und Konzentrationstraining zu machen. Hierfür haben wir Anleitungen von unserem Kadertrainer per E-Mail erhalten. Das ist ziemlich hilfreich. Da unser Vater auch im Schützenverein ist, unterstützt er uns sehr beim Training. Das ist gut, weil er uns wichtige Tipps geben kann. Das hilft uns auch für die Zeit nach der Pandemie weiter“, meinen beide über die vergangenen Monate. Schließlich hatten sie wenigstens den Vorteil, als Familie gemeinsam trainieren zu können.
Nikolas und Lukas Krauss, die beide die Theodor-Heuss-Realschule besuchen und als Hobbys „Luftpistole schießen, Rollschuh- und Fahrradfahren sowie das Schwimmen“ nennen, haben bislang als größten Erfolg den zweiten Platz im Landesendkampf des Shooty-Cups gefeiert. Gleichzeitig war das, am 20. September 2020 ihr bis dato letzter Wettkampf. Beide gehören dem Landeskader Württemberg an und geben als Ziel „Deutsche Meisterschaften“ an. Seit dem Jahr 2017 schießen sie nun, die vergangenen Monate waren mit Sicherheit ihre bislang schwierigsten als Schützen. Im vergangenen Jahr wurden bekanntlich alle Rundenwettkämpfe abgebrochen und/oder abgesagt. Darunter litten nicht nur die Bundesliga-Mannschaften in Liga eins und zwei, sondern auch auch und vor allem die unteren Ligen, Kreis- und Landesmeisterschaften fielen aus, folglich auch die deutschen Titelkämpfe für die sich die Schützen auf Kreis- und Landesebene qualifizieren können. Auch die Neuauflage des Shooty-Cups 2021 fiel der Pandemie zum Opfer.
Nächstes Ziel sind deshalb die Landesmeisterschaften im Juni. „Sollten wir uns qualifizieren, kommen dann natürlich die deutschen Meisterschaften im August in München auf der Olympia-Schießanlage“, nennen beide ihre nächsten Ziele.
Und, lässt es die Coronalage zu, beginnen im Herbst dann die Rundenwettkämpfe mit der Mannschaft der Schützengilde Ennetach. Für die beiden Brüder ein Auftakt, um zur Normalität zurückzukehren, beide würden sich sofort gegen das Coronavirus impfen lassen („Klar.“). „Uns hilft der Gedanke sehr, dass es nach der Pandemie hoffentlich normal weitergehen wird. Unser großes Ziel ist eines Tages die deutsche Meisterschaft.
Darauf trainieren wir hin, das gibt uns Motivation. Auch ist es sehr hilfreich, dass wir Brüder sind und uns gegenseitig motivieren können weil wir gemeinsam auf das gleiche Ziel hinarbeiten“, sagen beide zu ihren Zielen. „Wir lassen uns nicht unterkriegen und machen das Beste aus der Situation.“
Nur in einer Sache unterscheiden sie sich. Im Berufswunsch. Während Lukas Krauss gerne Hubschrauberpilot werden würde, würde Nikolas gerne Spiele und Apps auf dem Computer entwickeln.
Aber bis es soweit ist, haben beide sicher noch viele gemeinsame Schießwettkämpfe vor sich – unter hoffentlich wieder einigermaßen normalen Bedingungen.